London is calling! Falcons@Jaguars
Wembley

London is calling! Falcons@Jaguars

Ja, wir sind ein Patriots-Fanclub. Aber da mein Bruder (warum auch immer) Atlanta-Falcons-Fan ist, gab es doch einen guten Grund, nach London zu fliegen. Also machten wir uns auf nach UK, um live NFL-Luft zu schnuppern.

London im NFL-Kleid. Oder auch nicht.

Dieser Beitrag wird natürlich kein London-Reiseführer, dafür sind andere Blogs da. Allerdings ist uns aufgefallen, dass man etwas danach Ausschau halten muss, um zu merken, dass die NFL in der Stadt ist. Die klassischen Touristenorte sind natürlich nicht mit Sport-Logos übersät. Allerdings gab es auch in den Pubs oder weiter außerhalb vergleichsweise wenig Werbung. Das mag zum einen an der gleichzeitig stattfindenden Rugby WM liegen, die auch in den Pubs fleißig gezeigt wird, aber natürlich auch daran, dass Fußball der Nationalsport ist und American Football eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Auffällig war aber natürlich, dass man in der Stadt sehr viele Menschen mit NFL-Dressen oder anderem Merch traf. So stolperten wir am Samstag gleich über eine Gruppe von Jaguars-Fans, die extra aus Florida angereist sind und die Woche nutzten, um auch andere europäische Städte zu besuchen. Was wir nachfolgend machten, war eine Art “Bullshit Bingo”: Wie lange würde es dauern, bis wir alle Franchises sahen? Dazu später mehr.

Atlanta Falcons Fanparty

Die Atlanta Falcons haben eine eigene Fanparty mit Cheerleader und dem Maskottchen Freddy Falcon organisiert. Die Bewerbung des Events wurde unter anderem vom deutschen Fanclub Atlanta Falcons Germany beworben und so haben wir auch das Team dort getroffen. Schön war natürlich, dass ich mit meinem Patriots-Hoodie um genau 3:28 Uhr nachmittags in den Pub eingezogen bin (war natürlich reiner Zufall). Obwohl die Veranstaltung erst 2,5 Stundenspäter starten sollte, war der Pub schon gut gefüllt und die Stimmung sehr gut. Mein Patriots-Logo wurde schnell mit den Fanclub-Logos überklebt. Ich fand es lustig und ein Selfie war natürlich auch drin. Das Foto möchte ich euch aber nicht vorenthalten. Danke an alle, die dort dabei waren! Man merkt sofort, dass Football in Europa noch mehr Familie ist und es eher egal ist, zu welcher Franchise Mann/Frau hält.

Bei der Falcons Fanparty. - Credit: Privat

Von Bälle-Werfen bis Tailgaiting

Vor dem Spiel gab es natürlich genügend Zeit, um verschiedene Fan-Aktivitäten auszuprobieren. Sei es nun Field Goal Kick, Bälle-Fangen und -Werfen oder mit überdimensionalen Helmen ein Foto machen. Bei allen Aktivitäten gab es allerdings ewig lange Schlangen, wodurch wir nur an ein oder zwei teilnahmen und uns dann auf zum Tailgating machten. Im Vergleich zu 2019 (damals war ich beim Spiel  Bengals@Rams) fand diese in einem Parkhaus statt auf einer offenen Fläche statt.

Das sollte natürlich die Anwohner schützen, aber für uns Fans war das Tailgating etwas mau: Es gab Bier, Essen und eine zu laut eingestellte Musikanlage samt Bühne. Daher beschlossen wir, den NFL-Shop zu besuchen. Ein Freund musste noch mit einem Eagles-Jersey (naja, NFL-Freunde halt…) ausgestattet werden. Die Schlange war aber so lang, dass wir das auf die Zeit nach dem Spiel verschoben - was auch  super funktioniert hat.

Danach hieß es also rein ins Wembley-Stadion. Ein echter Sport-Tempel und eine moderne Arena mit teurem Bier und teurem Essen. Aber auch das gehört dazu und tat der Stimmung keinen Abbruch.

Das Spiel selbst

Die Jaguars gingen als Favoriten ins Spiel und das merkte man ab dem ersten Snap. QB Trevor Lawrence hatte das Spiel unter Kontrolle, obwohl die Falcons-Defense sehr gut dagegen hielt. In der ersten Halbzeit war vor allem die Atlanta_Offense das Problem. Ein Pick Six und eine Interception back to back ist einfach zu schlecht und machte damit die sehr gute Arbeit der Defense zunichte. Mein Bruder gab sich relaxt, er hatte das irgendwie erwartet. Beim ersten Wurf von QB Desmond Ridder meinte ich schon: "Wow, da hatte er aber Glück, dass das keine Interception war.” Das wurde mit einem “Ja das ist leider er…” quittiert.

Die zweite Halbzeit startete besser und Ridder (mit großer Unterstützung von RB Bijan Robinson) brachte einen brauchbaren Touchdown-Drive zusammen. Dann wurde es auch spannend. Die Falcons legten nach und bei einem Touchdown hätte es 14:17 gestanden, eine offene Partie also. Doch was war geschehen: In der Redzone ein 4th Down. Die Falcons  gehen dafür. Wir alle sind uns einig, dass es der richtige Call ist. Wurf auf WR Drake London, er hat ihn in der Endzone, aber wird in der Luft vom Defender (leider weiß ich nicht wer) out of bounds gedrückt. So knapp kann es hergeben. Im Gegenzug ließen die Jaguars nichts mehr anbrennen und gingen mit zwei Minuten auf der Uhr bereits in die Victory Formation.

Ein Foto aus Wembley möchte ich auch mit euch teilen. Leider ist meine Kamera nicht die Beste, aber ihr bekommt einen Eindruck, wo unsere Plätze waren. Btw:  Ich denke, es gibt im Wembley keine schlechten Plätze, außer man sitzt ganz oben unter dem Dach.

Im Wembley Stadion. - Credit: Privat

Was bleibt?

Es bleibt ein tolles Wochenende mit Freunden. Für fünf Tage in London habe ich samt Hotel, Flug und Ticket knapp 1.000 Euro hingelegt. Aber ich kann sagen, dass es das für mich absolut wert war. Wenn man NFL-Fan ist, ist zu einem Spiel zu gehen fast ein Muss. Nicht jedes Jahr natürlich, aber hin und wieder ist es auf alle Fälle ein Erlebnis.

Ach ja, im Rahmen unseres “Bullshit-Bingos” waren wir erfolgreich: Das letzte Franchise, das wir fanden, waren die Houston Texans beim Tailgating ;)

Mark Feichtinger

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