Im Throwback Jersey gegen die Dolphins
Das erste Division Game für die New England Patriots stand an. Es ging gegen die Miami Dolphins. Für dieses Spiel entschied sich das Team, die roten Throwback Jerseys zu tragen. Der erste Drive ging an die Patriots, die mit RB Rhamondre Stevenson und WR DeVante Parker, der die Lieblingsanspielstation von QB Mac Jones ist, Schritt für Schritt nach vorne kamen. Leider musste die Patriots Offense bereits nach fünf Minuten wieder runter vom Feld. Die Offense der Miami Dolphins übernahm.
Ihr erster Drive dauerte fast zehn Minuten. QB Tua Tagovailoa suchte natürlich seine beiden WR Tyreek Hill und Jaylen Waddle sowie RB Raheem Mostert. Bekanntlich ist die Defense der Patriots sehr stark in der Redzone-Verteidigung. Das zeigte sich in diesem Drive: Mostert setzte zum Touchdown-Lauf an, scheiterte aber an der Patriots Defense im zweiten Versuch. Der dritte Versuch endete für die Dolphins damit, das Tagovailoa nach hinten stolperte und die Dolphins dadurch das Field Goal schießen mussten. Somit stand es 0:3 kurz vorm Ende des ersten Viertels.
Im zweiten Drive arbeiteten sich die Patriots mit viel Abwechslung nach und nach in die Hälfte der Miami Dolphins vor. Jones versuchte mit einem langen Wurf, DeVante Parker anzuspielen, der zwar an den Ball kam, ihn aber nicht festhalten konnte, da er ein wenig zu weit geworfen wurde. Der nächste Versuch ging auf WR Demario Douglas, der den kurzen Ball von QB Jones fing. Er konnte zunächst einem Dolphins-Spieler ausweichen. Doch dann wurde er von hinten attackiert und ihm wurde der Ball aus den Armen geschlagen. RB Stevenson versuchte noch, den Ball zu recovern, aber mit 0:00 auf der Uhr es hieß es dann „FUMBLE! Ball für die Dolphins“. Im zweiten Viertel bekamen die Patriots den Lauf der Dolphins nicht richtig unter Kontrolle. Miamis QB wurde zwar viel unter Druck gesetzt, aber er konnte den Ball trotzdem schnell an seine Receiver anbringen, wodurch die Miami Dolphins wieder über‘s Feld flogen. Das führte dazu, das RB Mostert bei 09:40 min auf der Uhr an der 10-Yard-Linie die Lücke fand und über links zum Touchdown lief. Damit stand es 0:10 für die Miami Dolphins.
Die Patriots Offense tat sich weiterhin schwer gegen die gute Defense der Dolphins. Mit 01:49 Minuten auf der Uhr und kurz vor der Halbzeit verkürzte der Kicker Chad Ryland immerhin auf 3:10 mit einem Field Goal. Miami erhielt nochmal den Ball, es waren noch 01:44 Minuten auf der Uhr. Die Frage war: Was macht Tua Tagovailoa? Miamis QB schaffte es nochmal in der kurzen Zeit, die Dolphins an die Endzone zu bekommen, wo er dann erneut seinen WR Hill fand. Der stand genau richtig und machte den Touchdown, bei elf Sekunden vor der Halbzeit, zum 3:17.
Fazit zur Halbzeit: Wie erwartet sind die Miami Dolphins stark, Tagovailoa bekommt den Ball schnell los und findet immer seine Receiver. Auch das Run Game mit Mostert ist sehr stark. Doch auch Patriots-QB Jones macht ein gutes Spiel. Leider kennt man es von den New England Patriots, dass sie erst spät anfangen, Football zu spielen und auch oft erst in der zweiten Halbzeit aufdrehen. Die Patriots machen trotz des Rückstands ein vernünftiges Spiel. Man merkt, gerade in der Offense, dass sich einiges geändert hat im Team. Nun muss bloß noch der Biss zurück kommen und die Patriots müssen allgemein die sprichwörtlichen Geschenke annehmen, die sie oft bekommen.
Die zweite Hälfte fing schleppend an – für beide Teams. Die ersten zehn Minuten standen die Defenses fest im Sattel, bis Miamis QB Tagovaiola einen langen Ball auf WR Waddle warf, an dem Patriots CB Myles Bryant leider zu spät dran war. Das Ergebnis: Die Dolphins standen wieder an der 30-Yard-Linie der Patriots. Der Drive der Dolphins endete allerdings mit einem Field-Goal-Versuch. Und dabei sollte es auch bleiben, wie sich schnell zeigte: Der Ball wird gesnappt, Miamis Kicker läuft an und auf einmal sieht man aus dem Augenwinkel mit hoher Geschwindigkeit Safety und Special Teamer Brandon Schooler kommen, der den Field-Goal-Versuch blockt. Dadurch sicherten sich die Patriots den Ball an der 50-Yard-Linie. Leider nahmen die Patriots aus dem Drive keine Punkte mit. Mac Jones packte die No Huddle Offense aus, die wir von dem langjährigen QB Tom Brady kennen. Dann kam der Wurf auf WR Parker, der eng gedeckt wurde. Der Ball kam kurz vor der Endzone runter und fiel Dolphins CB Xavien Howard in die Hände. „INTERCEPTION!“ Mac Jones‘ erste und zum Glück einzige in diesem Spiel.
Somit wechselte der Ballbesitz erneut und die Chance auf weitere sieben Punkte waren dahin. Das letzte Viertel stand nun an. In diesem drehte Mac Jones ein wenig auf. Er fand mehr und mehr seine Receiver. Allerdings wurde QB Jones gesackt, was zu einem Yards-Verlust der Patriots führte. Durch ein Holding nach einem Lauf von Jones selbst machten die Patriots aber wieder Yards gut. Im nächsten Play bekam der Patriots-QB kurz vor der Endzone Druck, scrambelte aus der Pocket und fand seinen TE Hunter Henry. Er fing den Ball von Mac Jones in einem engen Fenster, gedeckt zwischen zwei Defense-Spielern der Dolphins. „TOUCHDOWN Patriots!“ Es stand 10:17.
Im weiteren Verlauf bekam auch der Rookie-CB Christian Gonzalez sein Spotlight: QB Tagovailoa erhält großen Druck und wirft den Ball tief auf Tyreek Hill. Aber der Ball wird von CB Gonzalez abgefangen. „INTERCEPTION Patriots.“ Übrigens ist Gonzalez‘ erste Interception in der NFL. Bereits im Spiel gegen die Eagles, eine Woche vorher, konnte er einen Sack auf seinem Konto verbuchen. Nun stellte sich aber die Frage: Nehmen die Patriots das Geschenk an und holen aus dieser Interception Punkte? Die Antwort lautet: NEIN. Vielmehr wurden die Patriots zum Punkt an der eigenen Endzone gezwungen. Damit hieß es erneut „Ballbesitz Miami Dolphins“.
In diesem Drive hatte Dolphins RB Mostert seinen großen Auftritt: Mostert bekommt den Ball vom Miami-QB in die Hände gelegt, sieht, dass sich in der Patriots D-Line eine Lücke öffnet und läuft durch bis in die Endzone. Da haben die Patriots geschlafen. Unberührt machte Raheem Mostert den Touchdown für die Dolphins. Es stand damit 10:24 für die Miami Dolphins. Mac Jones ließ sich aber nicht beeindrucken und fegte wie ein Wind übers Feld. Am Ende war es wieder einmal RB Rhamondre Stevenson, der zum Touchdown lief. Die Patriots verkürzten damit auf 17:24. Somit war es wieder ein One-Score Game. Es waren noch fünf Minuten in diesem Spiel zu spielen. Landläufig ist bekannt, dass fünf Minuten im American Football lang sein können, gerade in knappen Spielen wie diesen. Die Dolphins bekamen nochmal die Chance auf ein Field Goal, was sie aber nicht mit drei Punkten abschließen konnten, da der Ball vorbei ging.
Somit waren die Patriots nochmal dran. Mac Jones stand erneut unter Druck und musste wieder einen Sack kassieren. Anschließend wurde es dann nochmal spannend: Es ist der 4th & 4. Mac Jones wirft zum TE Mike Gesicki, der den Ball kurz vor der First-Yard-Linie fängt, aber festgehalten wird. Da er sich nicht losreißen kann, wirft er den Ball zu OL Cole Strange, der den Ball fängt und, wie es im ersten Moment aussieht, diesen zum First Down trägt. Die Refs überprüfen das Play und kommen zu dem Schluss, dass es nicht gereicht hat. Damit war das Spiel mit nur noch 0:58 Sekunden auf der Uhr entschieden und die Dolphins gewannen das Division-Duell mit 24:17 in Foxborough.
Fazit zum Spiel: Die Patriots haben wieder einmal gezeigt, dass sie sich in der Offseason verbessert haben. Allerdings hängt es noch an einer ganz bestimmten Stelle: die O-Line. Diese muss unbedingt verbessert werden. Das würde den Patriots sehr helfen. Auch Mac Jones, der trotzdem gelernt hat, den Ball schnell los zu werden und unter Druck aus der Pocket zu scrambeln, wenn es sein muss. Wenn das geschafft ist, können sie auch gegen starke Gegner gewinnen