Am 2. Juni 2024 ist es wieder soweit. Denn dann können Football-Fans Zeuge einer epischen Begegnung sein, wenn die Franchises Frankfurt Galaxy und Rhein Fire erneut aufeinandertreffen. Das Matchup, das seit Gründung der European League of Football – kurz ELF – bereits in die dritte Saison geht, gehört zu den Top-Spielen der gesamten Liga.
Und das Besondere an dem Spiel, das in Woche 2 stattfindet: Die rivalisierenden Teams werden sich im Stadion am Bieberer Berg in Offenbach zu einem Kräftemessen versammeln. Der O-Liner Yannick Kiehl erklärte dazu in einer Pressemitteilung: "In Offenbach zu spielen, hat einige Vorteile: Mehr Fans, mehr Sitzplätze und viele potentielle neue Mitglieder für unsere Purple Hell." Zur Einordnung: Während die PSD Bank Arena Platz für knapp 12.600 Zuschauer bietet, passen ins Offenbacher Stadion rund 20.500 Menschen.
Ein Blick zurück auf die NFLE
Die Geschichte zwischen Frankfurt Galaxy und Rhein Fire reicht weit zurück und ist geprägt von intensiven Begegnungen und dramatischen Momenten – und das bereits vor ihren Neugründungen im Jahr 2021. Ab Mitte der 1990er Jahre erreichte die Rivalität zwischen den beiden Teams ihren Höhepunkt, als sie in der NFL Europe (NFLE) für Furore sorgten. Wie aus Statistiken des Blogs onsidekick.de hervorgeht, trafen sie zwischen 1995 und 2007 in der regulären Saison 28 Mal aufeinander – zwölf Spiele entschied die Franchise aus Frankfurt für sich, aus 16 Begegnungen ging Rhein Fire als Sieger hervor.
Zudem konnten sich beide Mannschaften verglichen mit den anderen NFLE-Teams am häufigsten für den World Bowl qualifizieren: Galaxy erreichte acht Mal das Finale und trug vier Siege davon, Rhein Fire schaffte es fünf Mal ins Finale und wurde zweimal Sieger.
ELF: Ein neues Kapitel wird geschrieben
Mit der Gründung der ELF vor drei Jahren können die beiden Teams ihre Rivalität auch in der Saison 2024 ausleben. Und das wie schon erwähnt in der dritten Saison – denn während Frankfurt Galaxy schon seit 2021 dabei ist, gehört Rhein Fire seit 2022 der professionalisierten American-Football-Liga im europäischen Raum an.
Doch für beide ist dieses Spiel nicht nur eine Gelegenheit, ihre Rivalität auf dem Platz zu beweisen, sondern auch eine Möglichkeit, einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Wiedererlangung ihrer einstigen Größe zu machen. Den Beweis findet man bei den Teams selbst, die sich in den letzten Jahren an verschiedenen Stellen weiter verstärkt haben.
Rhein Fire beispielweise konnte für die Saison 2022 Jim Tomsula als Head Coach verpflichten. Der frühere Head Coach der San Francisco 49ers gilt als wichtiger Pfeiler für den Erfolg der aktuellen Franchise. Seit Oktober 2022 ist Tomsula außerdem zusätzlich President of Football Operations. In einer Pressemitteilung hieß es: "Im Rahmen dieser Funktion wird Jim nicht nur mit General Manager Tom Aust eng zusammenarbeiten, sondern hat bei der Verpflichtung von Spielern und Coaches das 'letzte Wort' für die kommende Saison."
Auf Seiten von Frankfurt Galaxy war bislang Quarterback Jakeb Sullivan eine wesentliche Personalie, die zum Erfolg der Franchise beitrug – zumindest in der ersten Saison der ELF. Seine Nachfolge tritt in diesem Jahr erstmals Luke Zahradka an, der zuvor sieben Jahre bei Milano Seamen als Quarterback spielte. Head Coach Thomas Köslling (auch Coach K genannt), freut sich über die neue Personalie im Roster: "Luke wird das Team mit seiner Präsenz und Erfahrung anführen und mit seinem starken Wurfarm für viele Highlights sorgen. Es gibt viele Wege, im American Football erfolgreich zu sein, ich bin mir sicher, dass Luke bei uns erfolgreich sein wird."
Aktuell hat Rhein Fire die bessere Bilanz – auf ihrem Konto befinden sich fünf Siege bei fünf Begegnungen in den Jahren 2022 und 2023. Das dürfte der Mannschaft aus der Main-Metropole gar nicht gefallen.
Die Spannung steigt
Mit der Verkündung des Spieldatums und der Bekanntgabe der Spiel-Location für das Woche-2-Spiel ist die Spannung bei den Anhängern wieder angestiegen. Die Fanszene beider Mannschaften ist groß: Allein die Communitys auf Facebook zählen knapp 6.000 Rhein-Fire-Fans und mehr als 3.300 Galaxy-Fans. Und wenn man auf die offiziellen Social-Media-Accounts schaut, geht die Zahl der Fans und Sympathisanten sogar bis in den mittleren fünfstelligen Bereich.
Die Wahl des Stadions am Bieberer Berg in Offenbach ist damit nur ein folgerichtiger Schritt. Denn wie auch Coach K sagte: "Wir wollen Football hierzulande größer machen." Und das geht eben nur, indem auch Spielstätten ausgewählt werden, die mehr Leute fassen und somit einer größeren Football-Fanbase die Möglichkeit geben, die ELF-Spiele live vor Ort zu verfolgen.
Sidenote: Im Übrigen werden in diesem Jahr diverse Partien in größeren Stadien ausgetragen - Stadien, die bislang vor allem dem Fußballsport vorbehalten waren. Hamburg SeaDevils beispielsweise tauscht für sämtliche Heimspiele das Stadion Hoheluft (rund 8.000 Zuschauer) gegen andere Locations ein: das Stadion an der Lohmühle in Lübeck (10.500 Zuschauer), das Volksparkstadion in Hamburg (57.000 Zuschauer), das Heinz von Heiden Arena in Hannover (48.000 Zuschauer), das Bremer Weserstadion (42.000 Zuschauer) und das Stadion Šubićevac in Kroatien (8.500 Zuschauer).
Aufmacherbild: Die Begegnung zwischen Frankfurt Galaxy und Rhein Fire hat Tradition und wird von vielen Football-Fans verfolgt - Foto: Frankfurt Galaxy